Nazca

16.12.2015

Day 608-610 - Giant lines and mysterious water holes

The Nazca lines are after Machu Picchu the most popular tourist attraction in Peru. They are up to several hundred meters long ancient geoglyphs that have been created by the Nazca culture about 2000 years ago. Almost all of them on flat surface, so they are only visible from above. There are only a few exceptions that can be seen from viewpoints. But thanks to our „Solo“ drone (3DR) this is not a problem – we can save the money for the expensive flight in a small plane offered to tourists. Or so we thought. But just when we arrived to the place where the lines are located closest to the public road, we met another motorcycle traveller who informed us that droning is prohibited in all of Peru and that the police will confiscate the drone if caught red-handed. Shortly after a subservient member of the ministry of culture stopped by to aggressively shoo us away from where we were parked next to the road. He made a huge fuss and threatened us with a heavy fine and severe consequences even though there wasn’t even a sign (or anything for that matter) indicating that parking or stopping wasn’t allowed. Good thing we hadn’t unpacked the drone yet. He would not get into any discussion with us so we took off defeated and grumbling. But not far we found another spot where we could quickly and clandestinely capture some aerial footage.

 

The lines are only a few centimetres deep and some resemble different animals, others are kilometre long straight lines and were part of an astronomical calendar. There are countless theories about the meaning and purpose of the lines, the most recognized one being about fertility rites. Apparently an increasing desertification set in around the time when the lines where created. So the inhabitants of the region performed fertility rites consisting of dances along the lines and giving sacrificial offerings to the gods so they would send rain.

 

The several hundred years older drawings of the Paracas culture get considerably less attention but are equally interesting and very close by. We had already seen one of their drawings, the candelabrum, during our trip to the Ballestas islands. Though it’s not a typical one as they put more importance on drawings resembling people and geometrical figures. The Paracas indios directly preceded the Nazca people and lived in this area from around 900 BC to 200 BC.

 

The Cantalloc aqueducts are situated very close to the town of Nazca and also receive comparably little attention. We took one morning to go see what the circular waterholes are all about. But we couldn’t really make sense of it. They do look really nice but how? what? why are they there? Unfortunately all peruvian sights of interest are badly equipped with information about their backgrounds. So I did some research on the internet afterwards and found some explanations after having looked for quite some time.

 

The Rio Grande de Nazca carries water only 2 out of 7 years, so people were dependant on a supplementary source of water. I can’t explain it in detail but there are several geological faults in the area that carry a lot of water from higher altitudes into the valley producing underground aquifers. And the aqueducts make use of exactly that water. Long trenches were excavated, lined with river cobbles and then covered. The water filters through the walls of the tunnels and is being collected in the same. Funnel-shaped holes in irregular intervals provide access to the water and also serve as entrances to the tunnels for cleaning purposes. Some parts of the trenches were left open to allow public access for washing, bathing, etc. To date the aqueducts are being used for irrigating the surrounding fields.

 

Scientists debated for the longest time whether the aqueducts were built by pre-columbian inhabitants or the Spanish. Today it’s been proved sufficiently that the structures have been created between 500 and 600 AD by the Nazca people. And the most interesting part about all this is that one of the scientists found a link between the aqueducts and the Nazca lines in 1996. Besides the famous hummingbird, monkey, spider etc. drawings the Nazca valley is intersected by countless other, mostly geometrical lines (that go unnoticed). Many of those, especially triangular shaped ones, point exactly into the direction of the geological faults and the subterranean water sources. Besides that there are zig-zag lines that mark the boundaries of the underground aquifers. Pretty impressive if you ask me.

 

Joey

Tag 608-610 - Gigantische Linien und mysteriöse Wasserlöcher

Die Nazca Linien sind nach Machu Picchu die zweit beliebteste Touristenattraktion Perus. Es handelt sich dabei um bis zu mehrere 100m große Geoglyphen die vor etwa 2000 Jahren von der Nazca Kultur geschaffen wurden. Und zwar auf dem platten Land. Das heißt, das man sie eigentlich nur aus der Luft betrachten kann. Mit einigen wenigen Ausnahmen, die von Aussichtspunkten aus zu sehen sind. Dank unserer „Solo“ Drohne (3DR) gar kein Problem – das Geld für einen teuren Rundflug können wir uns sparen. Dachten wir jedenfalls. Aber gerade als wir bei den Linien die der Straße am nächsten liegen ankamen, trafen wir einen anderen Motorradreisenden, der uns darüber informierte, dass das Drohnieren in Peru generell verboten ist und wenn man erwischt wird die Drohne konfisziert wird. Kurz darauf kam auch schon so ein Wichtigtuer vom Kultur Ministerium und machte einen Riesenaufstand weil wir am Strassenrand angehalten hatten. Weit und breit gab es zwar keinerlei Verbotsschild, aber er drohte mit schwerwiegenden Strafen. Gut, dass wir die Drohne noch nicht ausgepackt hatten. Also verzogen wir uns ein Stück weiter und fanden dann doch noch ein Plätzchen um ganz schnell und heimlich ein paar Luftaufnahmen zu machen.

 

Die nur einige Zentimeter tiefen Linien formen die verschiedensten Tierfiguren außerdem gibt es einige kilometerlange gerade Linien, die wohl einen astronomischen Kalender darstellen. Für den Sinn und Zweck der Tierfiguren gibts es zahlreiche Theorien. Die anerkannteste geht davon aus, dass die Figuren Bestandteil von Fruchtbarkeitritualen waren. Zu ihrer Entstehungszeit setze eine starke Desertifikation in der Region ein und die Bewohner baten die Götter mit Opfergaben und rituellen Tänzen um Regen. Diese Tänze sollen entlang der Linien abgehalten worden sein.

 

Weitaus weniger Beachtung als die Nazca Linien finden die noch ein paar Jahrhunderte älteren Scharrbilder der Paracas-Kultur, die aber genauso interessant sind und gleich um die Ecke. Eins dieser Bilder, den Kerzenleuchter, hatten wir bereits bei unserem Ausflug zu den Ballestas Inseln bestaunen können. Obwohl das kein typisches Bild ist, da sie mehr Bedeutung auf die Darstellung von Menschen und geometrischen Figuren wert legten. Die Paracas-Indios lebten ab ca. 900 v.Chr. in diesem Gebiet, wo sie um etwa 200 v.Chr. von den Nazca-Indios abgelöst wurden.

 

Die Cantalloc Aquädukte sind ganz nahe der Stadt Nazca gelegen und bekommen ebenfalls eher wenig Aufmerksamkeit. Wir haben uns an einem Vormittag aufgemacht um uns die runden Wasserlöcher mal genauer anzuschauen und konnten uns keinen richtigen Reim drauf machen. Schön sieht’s schon aus, aber wie? was? warum sind sie hier? Wie bei allen peruanischen Touristenattraktionen bekommt man auch hier leider Null Information zum Hintergrund, also hab ich mich auf Internet-Recherche begeben und bin nach langem Suchen auch fündig geworden.

 

Der Rio Grande de Nazca führt nur 2 von 7 Jahren Wasser und so war eine zusätzliche Wasserversorgung dringend benötigt um Landwirtschaft betreiben zu können. Ich kann das jetzt nicht genau erklären, aber durch zahlreiche geologische Verwerfungen in dem Gebiet wird reichlich unterirdisches Wasser ins Tal geleitet. Die Aquädukte machen genau dieses Wasser nutzbar. Lange Tunnel wurden ins Erdreich gearbeitet und mit Kieseln verkleidet. Durch die Wände wird das Grundwasser in die Tunnel gefiltert und fließt dort entlang. In unregelmäßigen Abständen wurden trichterförmige Löcher gebaut um Zugang zum Wasser zu gewähren die außerdem für Reinigungsarbeiten in den Tunneln dienen. Einige Bereiche des künstlichen Flusslaufs sind nach oben hin offen und dienten als öffentliche Waschplätze. Die Aquädukte werden übrigens heute noch immer für die Bewässerung der umliegenden Felder genutzt.

 

Lange haben sich die Wissenschaftler gestritten wer nun diese Aquädukte gebaut hat, die prä-kolubianischen Bewohner oder die Spanier. Heute ist ausreichend bewiesen, dass die Bauwerke zwischen 500 und 600 n.Chr. von den Nazca-Indios erschaffen wurden. Und jetzt kommt das eigentlich Interessante. 1996 hat einer der Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen den Nazca Linien und den Aquädukten festgestellt. Neben den berühmten Kolibri, Affen, Spinnen etc. Bildern ist das ganze Tal von unzähligen weiteren (nicht beachteten) vor Allem geometrischen Figuren durchzogen. Und viele dieser Linien, speziell die dreieckigen, zeigen genau auf die geologischen Verwerfungen die das Wasser ins Tal leiten und auf die Orte wo sich die unterirdischen Wasserquellen befinden. Außerdem entdeckte er zickzack-förmige Linien, die genau die Wasser führenden Schichten begrenzen. Ziemlich beeindruckend finde ich.

 

Joey

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