Day 648-657 - The long haul south
A couple of weeks back while still in La Paz we had a sit down with our maps and calendar to come up with a (sort of) long-term itinerary for the coming weeks. That’s not something we usually do, but now seemed appropriate since we’re slowly running out of time. In Tierra del Fuego the first snow can be expected as early as beginnings of march and if there’s any way around it, we would really like to avoid that. Funny, sitting in 35C (95F) in San Pedro de Atacama while thinking about the snow in Southern Argentina.
Anyways, we will have to plan our next two months wisely and therefore decided to put in a little intermediate sprint to be able to spend more time in Patagonia. 2.700km (1.700mi) from San Pedro to Southern Chile in one week. That’s around 400km (250mi) per day, we figured that should be feasible. Thanks to the well constructed and maintained Ruta 5 (that crosses almost the entire length of Chile north to south) it was indeed a pretty easy per-day milage even though we’re in the middle of the holiday season and virtually all of Chile seems to be moving between places.
For about half of the nights we once again made use of the awfully convenient „Love Motels“. Affordable, clean and with a secure parking spot next to the room (which saves us the unpacking and re-packing of the bikes) this type of accommodation is perfect for long riding days. The chilean „Love Motels“ rent their rooms for 12 hours instead of 3 or 6 our packages like elsewhere, which allowed us to sleep in and start the next day unhurried. And as an extra bonus they serve gratuitous welcome drinks!
For the entire first two days we rode through the atacama desert, the driest desert in the world. This may sound romantic, but believe me, in reality it’s pretty boring and we were glad to finally spot the ocean on the horizon. Close to Copiapó we finally reached the beach and stopped at a small village that was rather a collection of colourful wooden holiday houses. Though we still had 4 hours of daylight left and not yet ridden enough kilometres that day, spending the night on the beach seemed very enticing. Why not have a cool drink first and then later figure out what we do. The decision was pretty quickly taken off of our shoulders by the super friendly owners of the kiosk (where we had the drinks) who out of the blue offered us to camp right next to the kiosk under a thatched roof. After chatting with the two for a while we strolled down to the beach and spent a couple of relaxed hours before getting comfortable in our home for the night. After dinner we were treated to some delicious pastries that accompanied well the chilean red wine I had found at the kiosk. What else could you ask for?
The next day we rode almost till sunset and then diverged onto the next gravel road heading towards the coast that we could find. Not sure where we would end up we just kept heading towards the setting sun and finally reached a beautiful little fishing bay with super friendly inhabitants that came over to greet us as soon as we got off the bikes. There was no visible evidence left but last September the tiny village had suffered from a tsunami that was caused by an earthquake and had destroyed a large part of the dwellings. Fortunately nobody lost their live and the wooden houses were quickly rebuilt, this time elevated on the hillsides.
Totally by chance we discovered the next day on Facebook that Matt, Heather and Eli whom we had befriended back in July on the „Steel Rat“ crossing from Panama to Colombia, were in a beach village nearby. Just in time to alter our route a bit and stop by for a short reunion. We hadn’t seen these guys since Medellin an were really looking forward to some catching up.
It was a short riding day of only 200km (125mi) to get to the totally crowded beach town of Pichilemu. Matt and Heather had messaged us about a sleepy and peaceful place that had been their home and surf spot for several weeks now. Unfortunately we were not granted to experience said tranquility. Turned out that we came on the worst possible day of the whole year. As I mentioned before we’re in the middle of the holiday season. In addition to that it’s a weekend and the town is hosting a popular annual festival. But as usual we were lucky and grabbed the last spot on the campsite and had a brilliant time with our fellow steel rats.
Joey
Tag 648-657 - Der lange Ritt nach Süden
Als wir noch in La Paz waren haben wir uns mal mit unseren Landkarten und dem Kalender hingesetzt und einen Langzeitplan für die nächsten Wochen gemacht. Das machen wir normalerweise nicht, doch so langsam drängt die Zeit. Im März kann es in Feuerland bereits den ersten Schnee geben und den wollen wir, wenn es irgendwie geht, unbedingt vermeiden. Es ist komisch, bei 35 Grad in San Pedro de Atacama zu sitzen und über den Schnee in Argentinien nachzudenken.
Wie auch immer, wir müssen unsere nächsten 2 Monate weise verplanen und so sind wir zu dem Entschluss gekommen einen kleinen Zwischenspurt einzulegen um mehr Zeit in Patagonien verbringen zu können. Eine Woche wollen wir uns nehmen um die 2.700km vom San Pedro in den Süden von Chile zu fahren. Etwa 400km am Tag, das sollte doch machbar sein. Dank der gut ausgebauten Ruta 5 (die sich nord-süd durch fast ganz Chile zieht) war es auch wirklich kein Problem, trotzdem wir uns momentan in der Sommerferienzeit befinden und ganz Chile unterwegs zu sein scheint.
Zum Übernachten haben wir uns für etwa die Hälfte der Zeit wieder einige der praktischen „Love Motels“ gesucht. Günstig, sauber und mit sicherem Parkplatz direkt vor der Zimmertür (das das Ab- und Wiederbeladen der Motorräder erspart) sind die Stundenhotels einfach perfekt für lange Fahrtage. Die chilenischen „Love Motels“ bucht man nicht wie anderswo in 3 oder 6 Stunden Paketen sondern für 12 Stunden, somit konnten wir morgens auch gemütlich ausschlafen und entspannt in den Tag starten. Und als extra Bonus gibt’s hier sogar noch kostenlose Begrüßungsdrinks!
Die ersten zwei Tage sind wir ausschliesslich durch die Atacamawüste, die trockenste Wüste der Welt, gefahren. Das klingt jetzt vielleicht romantisch, ist in echt aber ziemlich langweilig und wir waren wirklich froh nach so viel Sand dann endlich das Meer am Horizont zu erblicken. In der Nähe von Copiapó erreichten wir dann endlich den Strand und hielten in einem kleinen Dorf, was eher eine Ansammlung von bunten Ferienhäusern war, an. Wir hatten noch etwa 4 Stunden Tageslicht und eigentlich für den Tag auch noch nicht genug Kilometer auf dem Tacho, aber die Nacht am Strand zu verbringen war auch verlockend. Also trinken wir erstmal was Kühles und treffen später eine Entscheidung. Die super netten Kiosk-Besitzer (bei denen wir eingekehrt waren) haben uns die Entscheidung ziemlich schnell abgenommen als sie uns aus dem Blauen heraus anboten direkt bei ihnen unterm Palmendach zu campen. Nach einem Schwätzchen haben wir ein paar entspannte Stunden am Strand verbracht und es uns dann vorm Dorflädchen gemütlich gemacht. Nach dem Abendessen bekamen wir sogar noch süßes Gebäck geschenkt und ein Fläschchen chilenischen Rotweins hat sich im Kiosk auch noch gefunden. Was will man mehr?
Den nächsten Tag sind wir bis kurz vor Sonnenuntergang gefahren und sind dann die nächste Schotterpiste die zur Küste hinunterführte abgefahren. Nicht ganz sicher wo wir landen würden, sind wir einfach mal der untergehenden Sonne entgegen gefahren. Gelandet sind wir letztendlich in einer niedlichen kleinen Fischerbucht mit unheimlich freundlichen Bewohnern die uns gleich begrüßen kamen. Im letzten September hat hier ein Tsunami (in Folge eines Erdbebens) den tiefer gelegenen Teil des Dorfes platt gemacht, aber davon konnte man nichts mehr sehen. Im nu hatten die Bewohner, von denen zum Glück niemand ums Leben gekommen war, neue Holzhäuser, diesmal an den Hängen gebaut.
Durch Zufall haben wir am nächsten Tag auf Facebook entdeckt, dass Matt, Heather und Eli, mit denen wir uns im Juli auf der „Stahlratte“ von Panama nach Kolumbien angefreundet hatten, ganz in der Nähe in einem Strandörtchen waren. Genau rechtzeitig um noch einen kleinen Schlenker in unsere Route einzuplanen. Wir haben die drei seit Medellin nicht mehr gesehen und freuen uns auf ein Wiedertreffen. Der nächste Fahrtag war also ein kurzer (nur 200km) und mittags kamen wir in dem total überlaufenen Urlaubsort Pichilemu an. Matt und Heather hatten von einem verträumten kleinen Ort geschrieben and dem sie nun schon seit vielen Wochen die Seele baumeln lassen und surfen. Diese Ruhe war uns allerdings nicht vergönnt. Wie sich herausstellte sind wir am ungünstigsten Tag des ganzen Jahres hergekommen. Wie schon erwähnt stecken wir mitten in den Sommerferien und oben drauf war es Wochenende und es fand ein gut besuchtes jährliches Festival im Ort statt. Aber Glückskinder die wir sind konnten wir den letzten Stellplatz auf dem Zeltplatz ergattern und hatten eine wunderbare Zeit mit den anderen Stahlrattlern.
Joey


























